Wie sieht die Zukunft unserer Bildung aus? Teil 2: Aspekt «Gefässe und Methoden»
Das Potenzial im Bildungssektor ist gross.
Ausländische Bildungsinstitutionen zeigen, wie Schule aussehen könnte und gesellschaftliche Trends regen zum Umdenken an. Alle Welt verändert sich, doch die Methoden und Gefässe in schulischen Institutionen bleiben oftmals gleich. Wir von rubio consulting sind der Meinung, dass sich der Bildungssektor zwingend weiterentwickeln muss.
Im ersten Teil unserer Serie zur «Zukunft der Bildung» haben wir über zukunftsweisende Lernräume geschrieben und aufgezeigt, dass die Schweiz in diesem Aspekt noch viel Potenzial hat. In diesem Beitrag geht es um Gefässe und Methoden im Lern- und Lehr-Kontext.
Unter dem Aspekt «Gefässe und Methoden» wird verstanden, in welcher Art und Weise in Bildungssetups Wissen vermittelt, erarbeitet, vernetzt und vertieft wird. Können Sie sich noch daran erinnern, wie der Schulalltag während Ihrer Kindheit aussah? Oder sind Sie aktuell noch Kunde im Bildungssektor und studieren oder lassen sich weiterbilden?
Dann werden Ihnen folgende Herausforderungen möglicherweise bekannt sein. Im Schweizer Bildungssystem wird der Fokus stark auf Wissensvermittlung gesetzt. Der Unterricht findet oftmals im Sitzen statt, mit einer Lehrperson im Zentrum des Raums, welche während 45-minütigen Lektionen Wissen vermittelt. Teilweise wird der Unterricht mit Einzel- oder Gruppenarbeiten rhythmisiert und vor allem in höheren Bildungsstufen wird oftmals mit Case Studies und Essays gearbeitet. Je nach Modul finden wöchentlich mehrere Lektionen statt.
Das Problem:
Erstens werden die verschiedenen Module / Fächer oftmals nicht miteinander vernetzt. Dies fördert das Silo-Denken in den einzelnen Fächern und erschwert es, verknüpftes Wissen und vernetztes Denken aufzubauen. Zweitens hemmen traditionelle Arbeitssetups (Lehrperson präsentiert, Schüler / Studenten sitzen und hören zu) den Lernerfolg.
Aber welche Gefässe und Methoden würden den Lernerfolg ankurbeln?
l. Verschiedene Arbeits-Setups
Lernende sind motivierter und präsenter, wenn zwischen verschiedenen Arbeits-Setups gewechselt wird. Motivieren Sie Ihre Lernenden dazu, sich zu bewegen und stellen Sie entsprechende Arbeitsinseln und Tools zur Verfügung.
ll. Schüler-Lehrperson-Tausch
Lassen Sie Ihre Lernenden die Rolle der Lehrperson ausüben. So können die Lernenden viel vertiefter und bewusster in Themen eintauchen und sie in eigenen Worten der Klasse wiedergeben und erklären. Die Lernenden bauen so nicht nur Wissen über die Thematik auf, sondern können auch ihre Präsentations-
kompetenzen, ihre Lösungsorientierung und Strukturierung erweitern.
lll. Modul-übergreifende Arbeiten
Wie wäre es damit, eine Arbeit über mehrere Fächer / Module schreiben zu lassen? Regen Sie Ihre Lernenden dazu an, vernetzt zu denken und Wissen aus verschiedenen Bereichen zu kombinieren. Dies wird sie auch im Praxisalltag weiterbringen.
lV. Anpassung der Arbeitssessions
Vor allem in früheren Bildungsstufen (Primarschule, Sekundarschule und aber auch Berufsschule) sind Schultage oftmals mit sehr vielen Fächern „vollgepackt“. Längere Einheiten, z.B. Fächer à 3 – 4 Lektionen helfen Lernenden dabei, sich vertieft mit einer Thematik auseinanderzusetzen, Fragen zu stellen, Aufträge zu erarbeiten und gibt Ihnen mehr Spielraum in der Rhythmisierung der Einheit.
Der Bildungssektor unterliegt vielen Richtlinien, welche Schulen, Lehrpersonen und Dozenten daran hindern, innovative Ideenansätze schnell umzusetzen. Doch auch im Rahmen des Lehrplans gibt es noch viel Spielraum, der ausgeschöpft werden kann. Nutzen Sie diesen Raum für Kreativität und Innovation!
Gerne würden wir uns mit Ihnen über unsere Ideen zur Zukunft der Bildung austauschen. Wir haben einige spannende Ideen, um den Lernerfolg, den Praxisnutzen und auch die Freude am Lernen für unsere Lernenden zu erhöhen. Wir freuen uns immer wieder sehr darüber, mit innovativen Bildungsinstitutionen zukunftsweisende Projekte umzusetzen.
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme und sind gespannt auf Ihre Feedbacks!
Ihr rubio consulting Team